Donnerstag, 17. Juli 2014

Johnny Winter R.I.P.







Johnny Winter Todestag 16.07.2014

R.I.P



Es verdichtet sich immer mehr im Internet. Johnny Winter, einer der besten Bluesgitarristen der Welt, ist von uns gegangen. Ich bin sehr traurig und geschockt. 

Gerade erst hat er seinen 70. Geburtstag gefeiert, ja zelibriert und nun das. Er schien voller Tatendrang zu sein, wollte im September ein neue Album herausbringen.

Johnny Winter releases perhaps his greatest album on September 2, 2014! Step Back features an amazing list of musical guests and takes Johnny back to a more aggressive style of blues… one that helped shape the musical icon. Produced by Paul Nelson.
Step Back Track Listing
1. Unchain My Heart – Johnny Winter
2. Can’t Hold Out (Talk To Me Baby) – Johnny Winter with Ben Harper
3. Don’t Want No Woman – Johnny Winter with Eric Clapton
4. Killing Floor – Johnny Winter with Paul Nelson
5. Who Do You Love – Johnny Winter
6. Okie Dokie Stomp – Johnny Winter with Brian Setzer
7. Where Can You Be – Johnny Winter with Billy Gibbons
8. Sweet Sixteen – Johnny Winter with Joe Bonamassa
9. Death Letter -Johnny Winter
10. My Babe – Johnny Winter with Jason Ricci
11. Long Tall Sally – Johnny Winter with Leslie West
12. Mojo Hand – Johnny Winter with Joe Perry
13. Blue Monday – Johnny Winter with Dr. John

  
Für mich immer noch eines der besten Konzerte der letzten Jahre, Johnny Winter bei den Leverkusener Jazztagen 2010. Ein vom unsteten Lebenswandel gezeichneter Johnny Winter schleicht auf die Bühne. Er erinnert ein wenig an die Hexe aus Hänsel und Gretel. Tja wenn das die Hexe ist, dann wäre ich auch gerne Hänsel. Auf seinem Stuhl angekommen legt er los, ein Gitarrenfestival allererster Güte. Sein virtuoses Spiel degradiert schnell alle anderen anwesenden Gitarristen (sein Bandkollege Paul Nelson, als Gast Eric Sardinas) zu Statisten.
70 Jahre wird sie nun, die Woodstock-Legende. Ja, Johnny spielte auch auf dem legendären Festival.
Auch hier stand Woodstock am Anfang einer großartigen Karriere.

Johnny Winter (* 23. Februar 1944 als John Dawson Winter III in Beaumont, Texas) ist ein einflussreicher amerikanischer Blues-Gitarrist, Sänger und Produzent. Seine Vorbilder sind Muddy Waters, B. B. King und Bobby Bland.
Johnny Winter kam mit Albinismus zur Welt. Er ist der ältere Bruder des Musikers und Komponisten Edgar Winter. Bereits in jungen Jahren trat er zusammen mit ihm auf. Als er fünfzehn Jahre alt war, nahmen die beiden mit ihrer Band Johnny and the Jammers die Platte School Day Blues bei einem Plattenlabel in Houston auf.
1968 begann Johnny Winter in einem Trio mit Bassist Tommy Shannon und Schlagzeuger Uncle John Turner zu spielen. Durch einen Artikel im Rolling Stone erhielten sie eine gewisse Aufmerksamkeit und bekamen einen Vertrag beim kleinen Label Liberty. Nach einem Auftritt im Fillmore East Anfang 1968 stieg der Bekanntheitsgrad des Musikers dermaßen an, dass sich bald RCA und Columbia um ihn stritten. Nachdem Columbia das Rennen für sich entschieden und einen für damalige Verhältnisse sehr hohen Vorschuss von 600.000 Dollar gezahlt hatte, veröffentlichte Winter im Mai 1969 das Album Johnny Winter.
Obwohl der Auftritt im August 1969 beim Woodstock-Festival gefilmt wurde, erschien er nicht im Film, da sein Manager sich mit der Filmcrew zerstritten hatte. Die Crew war anschließend der Meinung, dass der Auftritt „zu merkwürdig“ gewesen war.
Im Jahre 1970 nahm er den Song Rock and Roll Hoochie Koo mit einer Band auf, zu der auch Rick Derringer und Randy Jo Hobbs von The McCoys gehörten. Nachdem er bis 1973 massive Drogenprobleme hatte, kehrte er mit Still Alive and Well (unter Mitwirkung des Flötisten Jeremy Steig) zurück.
In einem anderen Bereich beteiligte er sich 1977, als er Hard Again von Muddy Waters produzierte. Die Partnerschaft der beiden brachte einige Alben hervor, die Grammy Awards gewannen. Im selben Jahr nahm er auch Nothing but the Blues zusammen mit Mitgliedern von Waters’ Band auf.
Am frühen Morgen des 22. April 1979 trat Johnny Winter als Top-Act der 4. Rockpalast Nacht in der Essener Grugahalle auf. Dieser Auftritt machte ihn auf einen Schlag in Europa sehr bekannt. 1988 folgte die Aufnahme in die Blues Hall of Fame.



https://www.youtube.com/watch?v=VqXYuWOoBl4


Johnny Winter Live Copenhagen 1970 Full Show


Am 12. Mai 2007 kam es auf dem Museumsplatz in Bonn zu einem Aufsehen erregenden Rockpalast-Konzert, in dem Johnny Winter als dritte Band nach Rick Derringer und seinem Bruder Edgar Winter auftrat. Vorher hatten die drei Künstler erfolgreich eine Reihe von Auftritten in den USA in dieser Konstellation absolviert.



Im Herbst 2008 spielte Johnny Winter mit seiner Band (sowie mit Eric Sardinas & Big Motor als Vorgruppe) mehrere Konzerte in Europa, ebenso im Jahre 2010 – zum Beispiel auf den Leverkusener Jazztagen.


 


Auch 2012 war er wieder in Deutschland auf Tour, nachdem er mit Roots im Jahre 2011 sein 18. Studioalbum veröffentlichte, auf dem viele weitere Bluesmusiker mitwirken.“
Stellvertretend empfehleichhier dieses Konzert: Johnny Winter - Live At Hondarribia 2011
Tracks:
1.Instrumental Jam
2.Instrumental Jam With Johnny Winter
3.Hideaway
4.Sugar Coated Love
5.She Likes To Boogie Real Low
6.Good Morning Little Schoolgirl
7.Got My Mojo Working
8.Johnny B. Goode
9.Black Jack
10.Tore Down
11.Lone Wolf
12.Don't Take Advantage of Me
13.Boney Moroney
14.It's All Over Now
15.Dust My Broom 



 








Eine CD-Empfehlung:

True to the Blues: the Johnny Winter Story [Box-Set] Johnny Winter (Künstler) | Format: Audio CD
erscheint am 21.02.2014 bei Amazon






Disk: 1
1. Bad Luck And Trouble - Winter, Johnny
2. Mean Town Blues - Winter, Johnny
3. Mike Bloomfield's Introduction Of Johnny Winter - Live - Bloomfield, Mike / Kooper, Al
4. It's My Own Fault - Live - Bloomfield, Mike, Al Kooper Feat. Johnny Winter / Winter, Johnny
5. I'm Yours And I'm Hers - Winter, Johnny
6. Mean Mistreater - Winter, Johnny
7. Dallas - Winter, Johnny
8. Be Careful With A Fool - Winter, Johnny
9. Leland Mississippi Blues - Live At The Woodstock Music & Art Fair - Winter, Johnny / Winter, Johnny
10. Memory Pain - Winter, Johnny / Winter, Johnny
11. Highway 61 Revisited - Winter, Johnny / Winter, Johnny
12. Miss Ann - Winter, Johnny / Winter, Johnny
13. Hustled Down In Texas - Winter, Johnny / Winter, Johnny
14. Black Cat Bone - Live - Winter, Johnny / Winter, Johnny
15. Johnny B. Goode - Live - Winter, Johnny / Winter, Johnny
Disk: 2
1. Eyesight To The Blind - Live - Winter, Johnny / Winter, Johnny
2. Johnny Winter's Intro - Live - Winter, Johnny
3. Prodigal Son - Live - Winter, Johnny / Winter, Johnny
4. Mean Mistreater - Live - Winter, Johnny / Winter, Johnny
5. Rock And Roll, Hoochie Koo - Winter, Johnny
6. Guess I'll Go Away - Winter, Johnny
7. On The Limb - Winter, Johnny
8. It's My Own Fault - Live - Winter, Johnny / Derringer, Rick / Hobbs, Randy Jo / Winter, Johnny
9. Jumpin' Jack Flash - Live - Winter, Johnny / Derringer, Rick / Hobbs, Randy Jo / Winter, Johnny
10. Good Morning Little School Girl - Live - Winter, Johnny
11. Mean Town Blues - Live - Winter, Johnny
Disk: 3
1. Still Alive And Well - Winter, Johnny / Winter, Johnny
2. Rock Me Baby - Album Version - Winter, Johnny
3. Rock & Roll - Winter, Johnny / Winter, Johnny
4. Rollin' 'Cross The Country - Winter, Johnny / Winter, Johnny
5. Hurtin' So Bad - Winter, Johnny / Winter, Johnny
6. Bad Luck Situation - Winter, Johnny / Winter, Johnny
7. Self Destructive Blues - Winter, Johnny
8. Sweet Papa John - Winter, Johnny
9. Rock & Roll People - Winter, Johnny
10. Harlem Shuffle - Live - Winter, Edgar & Johnny Winter
11. Bony Moronie - Live - Winter, Johnny / Winter, Johnny
12. Roll With Me - Live - Winter, Johnny / Winter, Johnny
13. Tired Of Tryin' - Winter, Johnny / Waters, Muddy / Winter, Johnny
14. Tv Mama - Winter, Johnny / Waters, Muddy / Winter, Johnny
15. Walkin' Thru The Park - Winter, Johnny / Waters, Muddy / Winter, Johnny
16. I Done Got Over It - Johnny Winter With Muddy Waters & James Cotton / Winter, Johnny
Disk: 4
1. One Step At A Time - Winter, Johnny
2. Honest I Do - Winter, Johnny
3. Nickel Blues - Winter, Johnny
4. Talk Is Cheap - Winter, Johnny
5. Wolf In Sheep's Clothing - Winter, Johnny
6. Bon Ton Roulet - Winter, Johnny
7. Don't Take Advantage Of Me - Winter, Johnny / Winter, Johnny
8. Master Mechanic - Winter, Johnny / Winter, Johnny
9. Mojo Boogie - Winter, Johnny / Winter, Johnny
10. Stranger Blues - Live - Winter, Johnny / Winter, Johnny
11. Illustrated Man - Winter, Johnny
12. Hard Way - Winter, Johnny
13. Highway 61 Revisited - Live - Winter, Johnny / Winter, Johnny
14. Maybellene - Winter, Johnny & Vince Gill
15. Dust My Broom - Winter, Johnny & Derek Trucks














Er kämpfte Zeit seines Lebens gegen Süchte und Krankheiten, entwickelte sich über die Jahrzehnte aber zu einem der besten und beliebtesten Blues- Musiker der Geschichte. Am Donnerstag ist der US- Amerikaner Johnny Winter im Alter von 70 Jahren tragisch verstorben. Die "Krone" führte im Zuge seines Auftritts beim Lovely Days in Wiesen das vielleicht allerletzte Interview mit der sympathischen und humorreichen Blues- Legende. All die großen Ziele und Wünsche lassen sich nun nicht mehr verwirklichen. R.I.P., Johnny!
Johnny Winter als wegweisenden Musiker zu bezeichnen, würde noch zu kurz greifen. Der US- Amerikaner war nicht nur ein begnadeter Sänger und Gitarrist, sondern auch ein Top- Produzent und guter Kumpel für seine Mitmusiker, für die er stets ein offenes Ohr hatte. In seiner jahrzehntelangen Karriere überzeugte der 70- Jährige mit unsterblichen Blues- Klassikern, rauschte für einige Jahre in den von ihm wenig geliebten Rock 'n' Roll ab und überstand sogar seine jahrelange Heroinsucht.

Schockiertes Umfeld

Am Donnerstagmorgen ist die Legende laut Bericht von "American Blues Scene" in Zürich verstorben. Die Todesursache ist noch unklar. Geschockt zeigte sich auch Jenda Derringer, Ehefrau seines langjährigen Bandkollegen Rick Derringer, ausgerechnet an ihrem Geburtstag auf ihrem Facebook- Profil: "Wir wurden soeben von einer vertrauenswürdigen Quelle darüber informiert, dass Johnny Winter tot ist. Er starb heute Morgen in Zürich. Wie es passiert ist, weiß ich nicht, aber er war in keinem guten gesundheitlichen Zustand, sondern sehr angegriffen und schwach."
Nach seinem großen Durchbruch 1968 war Johnny Winter einer der bedeutendsten Blues- Musiker der 70er- und 80er- Jahre, wurde für sieben Grammys nominiert und 2003 feierlich in die Blues Hall Of Fame aufgenommen. Insgesamt veröffentlichte er an die 20 Alben und fand auf Platz 63 auch Einlass in die renommierte "Rolling Stone"- Liste der "besten Gitarristen aller Zeiten". Er gewann als Produzent drei Grammys und trat auch live beim legendären Woodstock- Festival auf.
Johnny Winter war erst am 12. Juli live beim Lovely Days in Wiesen live zu sehen, wo er eine trotz gesundheitlicher Schwächen beeindruckende Show voller Klassiker bot. Der "Krone" wurde unbewusst zum vielleicht allerletzten Interview Audienz gewährt. Wir sahen einen geschwächten, aber humorigen, sympathischen und voller Lebensfreude erstrahlenden Menschen, der noch freudig über das kommende Album, die Film- Dokumentation über seine Karriere und sein Leben und seinen allerletzten großen Wunsch fabulierte.

Das letzte Interview mit der "Krone"

Unterstützend an seiner Seite - sein Freund, Gitarrist und Produzent Paul Nelson. Tragische Note zum Schluss - in unserem Gespräch meinte er noch scherzhaft, er wolle "auf jeden Fall im Tourbus sterben". Lesen Sie hier das gesamte letzte Gespräch mit der Blues- Legende.
"Krone": Johnny, du bist mittlerweile 70 Jahre alt, veröffentlichst im September mit "Step Back" aber bereits dein nächstes Album. Was bedeutet der Albumtitel?
Johnny Winter: Der Titel hat nichts damit zu tun, dass ich ruhiger werden möchte, sondern handelt vom Zurückgehen in eine Zeit, als ich selbst von der Musik beeinflusst war. Eine Art Retrospektive zu meinen eigenen Anfangstagen. Ihr bekommt jedenfalls klassischen Blues zu hören.
Paul Nelson: Johnny nimmt dieses Projekt sehr ernst und jeder Song auf dem Album handelt im Prinzip von Tagen aus seiner Vergangenheit. Es geht auch darum, der jüngeren Generation den Blues von damals begreiflich zu machen. Es sind viele Gäste auf dem Album zu hören.
Winter: Unter anderem Eric Clapton, Billy Gibbons, Dr. John oder Joe Bonamassa.
 weiterlesen:
http://www.krone.at/Musik/Blues-Legende_Johnny_Winter_mit_70_verstorben-Letztes_Interview-Story-412298